Der Lokschuppen in Bottrop

Der Lokomotivschuppen wurde im Jahr 1911 zusammen mit dem Gebäudeensemble der Zeche Fortsetzung in Bottrop errichtet.

Die Gebäude der Zeche Fortsetzung galten als Vorzeigegebäude hinsichtlich der Industriearchitektur seiner Zeit. Die Bergwerksinhaber manifestierten mit der für diese Zeit beispielhaften Industriearchitektur ihre gesellschaftliche Stellung und ihr Verantwortungsbewusstsein für die städtebauliche Gestaltung. Selbst der reine Zweckbau für die Wartung der Lokomotiven wurde anspruchsvoll gestaltet. Die Seitenfenster wurden ausdrucksvoll in der Fassade integriert. Die Fassade wurde durch Lisenen rhythmisch gegliedert. Die Giebelwände des Lokschuppens wurden durch Vor- und Rücksprünge der Verblendziegel strukturiert. Das Dachtragwerk mit der aufgesetzten Tageslichtlaterne wurde äußerst filigran und harmonisch in gebogener Form ausgeführt.

Der Lokomotivschuppen der Zeche Arenberg Fortsetzung wurde nur bis zum Jahr 1928 als solcher genutzt.

Bereits im Jahr 1928 wurde die Zeche Fortsetzung stillgelegt und eine Umnutzung der Gebäude fand statt. Der Lokschuppen diente dann bis ca. 1975 als Schmiede. Im Zuge dieser Umnutzung erfolgten diverse Anbauten aus Holz. Im Jahr 1991 fand im Rahmen der internationalen Bauausstellung ein Architektenwettbewerb statt, um das gesamte Zechengelände einer neuen Nutzung zuzuführen. Viele Anregungen aus diesem Architektenwettbewerb wurden bis zum Jahr 2003 umgesetzt, insbesondere die städtebauliche Ausrichtung der neuen Gebäude auf dem Zechengelände. Diese wurden in der Hauptsache parallel zu den markantesten ehemaligen Zechengebäuden, der Lohnhalle und der großen Werkhalle, ausgerichtet.

Der Lokschuppen liegt heute am Fuß des weitbekannten Tetraeders

Im Jahr 2001 wurde der Lokschuppen nach jahrelangem Leerstand umgebaut. Es wurden zwei gläserne Wintergärten angebaut, um die gastronomische Nutzung zu ermöglichen. Des Weiteren wurden die an den Lokschuppen angrenzenden Anbauten errichtet und unterkellert, um Toiletten-, Lager- und Technikräume im Untergeschoss unterzubringen. Die eigentliche backsteinerne Gebäudehülle bleibt aufgrund der gläsernen Anbauten von außen komplett sichtbar.

Der Innenraum erhielt keine Einbauten, so dass die ehemalige Atmosphäre gut nach zu erleben ist. Hierzu trägt auch bei, dass das Original-Schiebetor erhalten blieb. Die ehemaligen Gleise im Lokschuppen wurden mit Glas abgedeckt, so dass auch hier die Assoziation mit der Lokomotive und den Schienen möglich bleibt. Durch ein ausgetüfteltes Beleuchtungskonzept sind viele Raumstimmungen auszudrücken.